Bildervorträge in Hamburg und Hohenfelde

Wir zeigen Bilder von unserer Reise am

Montag, den 6.2.2017 um 20.15 Uhr in Hamburg Eppendorf

und am

Samstag, den 18.2.2017 um 19.00 Uhr bei uns in Hohenfelde.

Wer uns persönlich und/oder die Adressen nicht kennt, kann uns gern anschreiben und erhält sie dann per Mail.

Wir freuen uns auf einen schönen gemeinsamen Abend!

Das blaue Auto ist wieder da!

Das blaue Auto ist wieder da!

Hinter uns liegen

8 Monate fast grenzenloser Freiheit,

16.000 Kilometer,

faszinierende Begegnungen,

Eindrücke und Erfahrungen,

beeindruckende Landschaften

und viele, tolle Erinnerungen!

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Jetzt freuen wir uns auf neue Lebensabschnitte

aber zuerst einmal auf ein Gartenfest mit EUCH!

Samstag, den 10.9.2016

ab 11 Uhr bis in den Abend

Bitte bringt etwas für das Buffet mit, wir sorgen für die Getränke.

Übernachtungsgäste sind wie immer willkommen, bitte meldet Euch an!

Jutta, Torge und Spike

j.holtzheimer@web.de

Tel.: 0178 723 79 62

http://www.blauesauto.wordpress.com

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Freiburg – Hamburg – und das war es dann ….

Wir stellen das Auto auf den Wohnmobilplatz in Freiburg und machen uns per Rad auf den Weg zur Kapriole, der freien und demokratischen Schule, die Torge als Gast demnächst für 2 Wochen besuchen darf. Fahrradfahren in Freiburg macht Spaß. Breite, gute Radwege und bei Baustellen eine Umleitung explizit  Radfahrer – so etwas haben wir bei uns noch nicht erlebt. Da enden Radwege öfter mal vor einer Baustellenabsperrrung…  Am Flüsschen Dreisam entlang radelt es sich ganz wunderbar und wir finden gut zur Schule, die erwartungsgemäß in den Ferien geschlossen ist. Unser Besuch heute dient ja nur der Orientierung und außerdem wollen wir uns einen schönen Stellplatz suchen. Den  finden wir in gut einem Kilometer Entfernung am Möslepark.  Wir reservieren einen Platz für die nächsten Tage und essen im Waldcafé leckeren Flamkuchen. Auf dem Rückweg zum Auto werden wir patschnass, denn es hat wieder angefangen zu schütten. Wir ziehen uns um, machen Kakao heiß und gucken in meinem Bett  gemeinsam „Notruf Hafenkante“ eine in Hamburg spielende Polizeiserie. Danach klönen wir noch ein bisschen, denn uns beiden ist irgendwie klar geworden, dass das Reisen gerade sein Ende gefunden hat. Auch wenn wir noch nicht zuhause sind, werden die 3 Wochen hier in Freiburg etwas anderes sein. Und wir sind beide zwar etwas wehmütig aber nicht traurig darüber. Die Sehnsucht nach zuhause, der Familie und den Freunden hat die letzten Wochen deutlich zugenommen. Torge braucht nach der langen Zeit wieder andere Kinder zum Spielen und ist auch „abgefüllt“ mit Erlebnissen und neuen Eindrücken. So versetzen wir am Montag das Auto zum Campingplatz und verbringen ansonsten 3 ruhige Tage mit gelegentlichen Spaziergängen und Einkaufstouren. Mittwochabend fahre ich mit der Straßenbahn zum Bahnhof, um meine Freundin Anja abzuholen, die uns die nächsten 4 Tage besucht. Als wir zum blauen Auto zurückkommen, haben unsere Nachbarn reichlich und sehr leckeren Spießbraten auf dem Grill und laden uns zum Essen ein. Torge spielt mit dem etwa gleichaltrigen Sohn Minecraft und wir Erwachsenen sitzen bis spät in die Nacht zusammen und erzählen uns von unseren Reisen. Vielen Dank, Robert und Familie, für den netten Abend!

Am Donnerstag fahren Anja und ich mit dem Rad und Spike nach Kirchzarten und von dort mit dem Bus auf den Schauinsland. Wir wandern die letzten 2,5 km zur Bergstation und gehen dort Kaffeetrinken. Die Sonne scheint heiß und für Spike ist unter den kleinen Tischchen nur wenig Platz. Aber er ist vom Laufen, der Hitze und den neuen Eindrücken so kaputt, dass er trotzdem liegen bleibt. Dann geht es auf dem gleichen Weg zurück und um halb acht kommen wir etwas erschöpft wieder am  Auto an.  Freitag gucken wir uns Freiburg an und am Samstag machen wir eine kleine Wanderung in den bergigen Wald hinter dem Campingplatz. Nachmittags fahren wir zusammen mit Torge noch einmal zum Bahnhof, wo er endlich einen Haarschnitt bekommt. Das war nach fast 5 Monaten jetzt auch mal wieder nötig! Wir gehen noch etwas trinken, dann zieht es Torge zurück zum Platz. Anja und ich laufen nochmal durch die Altstadt und gönnen uns ein leckeres Eis. Der Sonntag beginnt mit Regen. Nach dem Frühstück gehen wir nochmal im Wald spazieren, ziehen uns dann aber doch bald ins Auto zurück, da es immer feuchter wird. Als Anja nachmittags aufbrechen muss, um ihren Zug nicht zu verpassen, räumen Torge und ich ein bisschen auf und suchen nochmal Wäsche für eine Waschmaschinenladung zusammen. Die Auswahl an Hosen und Pullis ist für ihn nicht mehr so groß, da er so gewachsen ist und ich ihn bisher nicht zu einem Einkaufsbummel überreden konnte.

Wir verbringen noch 2 Wochen in Freiburg in denen Torge die Freie Schule Kapriole besucht. Die Zeit ist anstrengend. Die Umstellung fällt uns und vor allem Torge schwer und wir zoffen uns viel. Letztendlich brauche ich dringend Abstand und fahre mit der Bahn nach Hamburg und Rollo holt mit Ina dann Torge, Spike und das blaue Auto aus Freiburg. Vielen, vielen Dank!

Das traurige Ende unserer Reise wird durch den liebevollen Empfang, den uns Rollo am Sonntag zuhause und Montag am Verein organisiert hat, fast ausgeglichen.

12.6.2015 Liebevoller Empfang zuhause
12.6.2015 Liebevoller Empfang zuhause

Freunde und Familie überraschen uns mit Kuchen, einem Transparent und einem Grillfest am nächsten Abend.

12.6.2016 Wieder zuhause auf dem Hof
12.6.2016 Wieder zuhause auf dem Hof

Jetzt  sind wir wieder daheim und wundern uns, wie groß so ein Haus doch ist. Der Alltag  hat uns wieder und ich ertappe mich immer mal bei dem Gedanken, einfach alles stehen und liegen zu lassen und wieder loszufahren…. irgendwann…

17.6.2016 Diese Sonne ist während unserer Reise an der Decke des blauen Autos entstanden
17.6.2016 Diese Sonne ist während unserer Reise an der Decke des blauen Autos entstanden

Vorerst bleibt es bei den Erinnerungen und bei den Bildern im Kopf und auf dem PC. Im Herbst dürft Ihr Euch auf einen Dia-Abend freuen, Termin und Ort werde ich auch hier bekannt geben.

Vielen Dank an alle, an die Helfer beim Womo-Ausbau, allen voran Waschi, Rollo, Lasse, Michi, Holger und Mario, für die finanzielle und ideele Unterstützung durch meine Familie und meinen Freundeskeis und auch an alle Follower und für die vielen lieben Kommentare!

 

Julius Cäsar: „Gut. Veni, vidi und ich habe verstanden. […]“.

Vor dem Römermuseum in Alesia darf man nicht übernachten und so fahren wir auf einen Womo-Platz im Nachbardorf und kehren am nächsten Vormittag zurück zum Museum. Spike ist gründlich ausgeführt, ausgetobt und mit reichlich Trinkwasser versorgt, denn er darf nicht mit sondern muss im Wagen warten. Torge und ich besuchen das große, moderne und toll ausgestattete Museum über Schlacht von Alesia, wo Julius Cäsars Legionäre die Gallier unter der Führung von Vercingetorix im Jahr 52 v. C. besiegt haben und halten uns dort lange auf.

http://www.alesia.com/

Die deutschsprachige Audioführung ist gut gemacht und die Ausstellung sehr abwechslungsreich und interessant. Im Außengelände wurden die römischen Befestigungen auf einer Länge von etwa 100 m nachgebaut und dort erleben wir nachmittags noch ein Vorführung gallischer und später auch römischer Kriegs- und Kampftechnik. Ein sehr lohnenswerter Besuch!

Wir fahren abends noch ein Stück die Saone hinauf und finden wieder einen guten Womo-Stellplatz für die Nacht. Der nächste Tag ist sehr heiß und schwül und führt uns zurück nach Deutschland. Die Grenze überqueren wir völlig ohne Kontrollen und verbringen dann den Nachmittag in Badenweiler auf einem schattigen Parkplatz und im Schwimmbad. Einige Tage später erzählt uns Opa, dass seine Vorfahren von hier stammen. Unsere für heute Abend geplante Verabredung mit Freunden verschiebt sich auf den nächsten Tag und wir laufen einen Edel-Campingplatz am Kaiserstuhl an. Alles ist so perfekt und umfassend geregelt, dass wir deutlich bemerken, wieder in Deutschland zu sein. Auch als wir am nächsten Mittag auf dem großen Parkplatz vor einer (wegen der Ferien gerade geschlossenen) Schule in der Nähe der Autobahn parken und auf die Freunde warten, monieren Nachbarn sofort, dass wir dort aber nicht stehen dürften….  Ach ja, wir sind in Deutschland!

Die Freunde kommen, wir verklönen den Nachmittag und Torge nimmt begeistert einige Bücher in Empfang, die über Markleeberg, Mannheim und Korsika den Weg zu ihm gefunden haben, bevor alle wieder aufbrechen müssen.  Für uns geht es weiter nach Freiburg.

Hochwasser und Besuch beim Erfinder der Fotografie in Chalon-sur-Saone

Als wir das Städtchen Chalon-sur-Saone erreichen, hört es endlich auf zu regnen. Der Fluss führt viel Wasser und der Rezeptionist erklärt als erstes beruhigend, dass es am Ablaufen sei, wir also keine Bedenken haben sollten. Das Wasser sei im April zuletzt auf den Platz gelaufen….

Schon beim Rangieren auf den Stellplatz bemerken wir, dass die Menschen hier alle in den Himmel starren und als ich den Motor ausmache, bemerken auch wir Kunstflieger am Himmel, die Loopings und Schrauben vorführen. Später fliegen um die 50 Heißluftballons über uns hinweg und in den Abend hinein – ein tolles Bild!

15.5.2016 Heißluftballons über Chalon-sur-Saone
15.5.2016 Heißluftballons über Chalon-sur-Saone

Wir sehen uns in den nächsten Tagen die Stadt an und machen schöne Ausflüge per Fahrrad am immer noch Hochwasser führenden Fluss entlang und auch darüber hinweg. Für mich sind hohe Brücken ja immer eine große Herausforderung und Torge fährt brav direkt vor mir her, damit ich nicht aus Versehen nach unten gucke. Ihn und Spike tangieren die Höhe und der freie Blick durch das Geländer überhaupt nicht.

16.6.2016 Brücke über die Saone
16.6.2016 Brücke über die Saone

Chalon hat eine Altstadt und wunderschöne Parks,  u.a. mit einer großen Voliere, wo wir beobachten, wie zwei Pfauenmänner versuchen, einer Pfauendame zu imponieren, die sich davon allerdings wenig beeindruckt zeigt.

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16.6.2016 Pfau in einer Voliere in Chalon-sur-Saone

Auf dem Rückweg fahren wir über die Insel Saint-Laurent. Hier sind die Brücken zu meiner Freude nicht so hoch und ausgesetzt….

16.6.2016 Chalon-sur-Saone
16.6.2016 Chalon-sur-Saone
16.6.2016 Tour du Doyenne auf der Ile de Saint-Laurent
16.6.2016 Tour du Doyenne auf der Ile de Saint-Laurenteum

Nach 3 Tagen auf dem Campingplatz wechseln wir auf den kostenlosen Wohnmobilstellplatz in der Stadt um am Mittwoch noch das Museum von Joseph Nicéphore Niépce, dem Erfinder der Fotografie zu besuchen.  Die Ausstellung ist kostenlos und sehr sehenswert. http://www.museeniepce.com/

Wir bestaunen die alten Kameras und die ersten beständigen Bilder, Heliografie genannt, die mit einer Belichtungszeit von über 8 Stunden aufgenommen wurden. Das Museum zeigt außerdem sehr viele alte Fotografien und einige Sonderausstellungen über Sportfotografie zwischen den Weltkriegen und über Somalia. Sehr beeindruckt bin ich von einem langen engen Gang auf dessen Wänden Menschen in Lebensgröße abgebildet sind, die in einer endlos wirkenden Reihe nach Wasser anstehen.

Wir verlassen das Museum erst, als es schließt und verbringen eine letzte Nacht in Chalon-sur-Saone. Unser nächstes Ziel ist Alesia.

Von den prähistorischen Malereien in Lascaux zum mittelalterlichen Aubazines

Wir verlassen den schönen Platz in St. Leon-sur-Vézere am Nachmittag und fahren die wenigen Kilomenter nach Montignac. Dort gibt es einen Wohnmobilplatz direkt neben der Altstadt. Die vielen Gässchen, Brücken und ein Weg am Fluss laden zum Spazierengehen ein. Am nächsten Mittag steige ich auf den Hügel zu den Höhlen von Lascaux, die 1940 von vier Jugendlichen entdeckt worden sind. Seit 1963 sind die Original-Höhlen für Besucher geschlossen, da deren Atem Schimmelbefall auf den Zeichnungen verursachte. 1983 wurde in einem nahe gelegenen Steinbruch eine Kopie der wichtigsten Räume und Malereien für Besucher geöffnet und ich nehme an einer Führung in deutscher Sprache teil. Die Führerin macht zwischen ihren Erklärungen immer wieder Pausen in denen man die wunderschönen Bilder einfach auf sich wirken lassen könnte, wenn nicht einige Touristen diese Zeiten für lautstarke Übersetzungen in das Niederländische nutzen würden… Schade! Soweit es möglich ist, bleibe ich hinter den anderen Menschen zurück und genieße die Atmosphäre und den Blick auf die ausdrucksstarken Bilder. Unter dem folgenden Link findet Ihr ein paar Bilder und weitere Informationen:

http://www.lascaux-dordogne.com/en/lascaux-cave

Am Fusse des Hügels gehe ich auf dem Rückweg an einer Riesenbaustelle vorbei. Hier entsteht mit Lascaux IV eine komplette Rekonstruktion der gesamten Höhle, damit noch mehr Besucher empfangen werden können.

Wir verlassen Montignac und fahren noch bis Aubazine, wo wir in einer Seitenstraße übernachten. Der nächste Morgen lockt mit Sonnenschein und ich mache mit mit Spike auf eine Wanderung.

10.5.2016 Der Mühlenweg in Aubazines
10.5.2016 Der Mühlenweg in Aubazines
10.5.2016 Blick in die Landschafft bei Aubazines
10.5.2016 Blick in die Landschafft bei Aubazines
10.5.2016 Wasserfalll des Coyroux in Aubazines
10.5.2016 Wasserfalll des Coyroux in Aubazines

Einige Tage später lese ich, dass Coco Canel ihre Kindheit in einem Waisenhaus in Aubazines verbracht hat, wodurch das Örtchen immer mal wieder in die Schlagzeilen der Presse geriet.

10.5.2016 Ruine des Nonnenklosters in Aubazines
10.5.2016 Ruine des Nonnenklosters in Aubazines

Nachmittags fahren weiter gen Nordosten, übernachten auf einem Parkplatz neben der Landstraße und erreichen einen Tag später Gelles, wo wir im Regen zwei Nächte auf dem Camping Municipal verbringen  und das blaue Auto  nur zu kurzen, regennassen Spaziergängen mit Spike verlassen.  Den Plan, den Puy de Dome zu besteigen, verwerfen wir wegen des Wetters und fahren über Clermont-Ferrand weiter.

14.5.2016 Blick auf die schwarze Kathedrale von Clermont-Ferrand
14.5.2016 Blick auf die schwarze Kathedrale von Clermont-Ferrand

Die riesige schwarze Kathedrale, die wir von einem Aussichtsplatz aus sehen, beeindruckt Torge sehr jedoch können wir uns bei dem Wetter und angesichts des brandenden Verkehrs nicht zu einem Ausflug in die Innenstadt durchringen und fahren weiter. Die nächste Nacht verbringen auf einem Rasthof vor Lapalisse, etwas unruhig, da wir uns sinnvollerweise zu den Kühl-LKW gestellt haben, deren Motoren die ganze Nacht laufen….

Wir steuern am nächsten Vormittag einen Supermarkt an, wo wir trotz des Feiertags in 18 kg Maschinen unsere gesamte Wäsche in anderthalb Stunden waschen und trocknen können.

15.5.2016 Waschtag
15.5.2016 Waschtag

Nachdem alles wieder in den Schränken verstaut ist, machen wir uns auf den Weg nach Chalon-sur-Saone.

An und auf der Vezére

Von Le Teich geht es mit einem Übenachtungsstopp in Miramont und einer morgendlichen Fahrradtour am Lac du Saut du Loup weiter.  Am späten Sonntag Abend fahren wir von Bergerac noch ein Stück die Dordogne hinauf bis nach Lalinde. Vor einem Supermarkt übernachten wir und hoffen auf frisches Baguette am nächsten Morgen. Fehlanzeige, denn hier ist heute Inventur und der Laden geschlossen. So machen Spike und ich schon einen längeren Morgenspaziergang und finden eine Boulongerie Artisanal, wo es sogar richtiges Schwarzbrot gibt. Auch mal wieder lecker! Danach machen wir eine Radtour entlang des Dordogne Kanals, Spike kann rennen und größere Steigungen gibt es ja an einem Kanal auch nicht. also sehr bequem.

2.5.16 Radtour am Canal du dordogne bei Lalinde
2.5.16 Radtour am Canal du dordogne bei Lalinde

Wir fahren  weiter die Dordogne hoch und biegen ins Tal der Vezére ab. Wir stehen auf einem tollen, kleinen Camping Municipal, also bezahlbar,  direkt am Fluss.

2. - 8.5.16 Stellplatz an der Vezére in St. Leon sur Vezére
2. – 8.5.16 Stellplatz an der Vezére in St. Leon sur Vezére

Die ersten 2 Tage ist es ganz leer. dann wird es etwas voller, denn auch in Frankreich ist Himmelfahrt ein Feiertag.  Am Dienstag geht es per Fahrrad zu zur Höhlenanlage „Roque de Saint Christophe“, die von den ersten Menschen bis in das Mittelalter bewohnt gewesen ist und immer weiter ausgebaut wurde.

3.5.16 Die Höhlenanlage vom Roque de Saint Christophe hoch über der Vezére
3.5.16 Die Höhlenanlage vom Roque de Saint Christophe hoch über der Vezére

Das ist sehr spannend, bsonders weil auch einige Lastenkräne etc. gezeigt werden.

3.5.16 Nachbauten mittelalterlicher Kräne
3.5.16 Nachbauten mittelalterlicher Kräne

Die Radtour hat es auch schon in sich, denn die Gegend ist recht hügelig…
Bei der Touristeninformation und den Kanu-Verleihs erkundige ich mich nach den Preisen, um ein Kanu zu mieten,  aber 56 € für die Strecke vo 30 km und dann nur mit Übernachtung hier bei einer Kanustation, haben uns veranlasst, am Dienstagabend doch mal probezupacken und wir können tatsächlich alles, also Zelt, 2 x Schlafsack und Isomatte, Wechselklamotten, Verpflegung, Spike samt Napf, Leine, Spielzeug und Hundefutter und dann natürlich noch uns beide im Schlauchboot verstauen, jedenfalls an Land.

3.5.16 Probesitzen an Land - erstmal nur Torge und Spike aber gleich packen wir unser Gepäck dazu...
3.5.16 Probesitzen an Land – erstmal nur Torge und Spike aber gleich packen wir unser Gepäck dazu…

Mittwochmorgen geht es dann sehr motiviert und für unsere Verhältnisse recht früh los. Das blaue Auto dürfen wir unentgeldlich auf dem Campingplatz stehen lassen und für den Rückweg sollen wir die Kanu-Verleihe ansprechen, die uns für 10 € wieder mit raufnehmen würden, sagt uns die nette Dame vom Touristenbüro noch, wünscht noch viel Spaß und na klar, würden wir eine Insel finden, zum darauf übernachten.

4.5.16 Die ersten Meter auf der Vezére
4.5.16 Die ersten Meter auf der Vezére

Das nenne ich mal Service! Das Einsteigen mit Spike ist schon lustig, denn so richtig begeistert ist er nicht. Die Aussicht, allein zurück zu bleiben ist aber wohl noch schlimmer und so hüpft er zu uns ins Boot. Jedenfalls mit den Vorderpfoten. Die Hinterbeine stehen noch am Ufer und der Abstand wird immer größer, und größer und größer…. Nein, wir kippen nicht um, nur Spike landet im Wasser und wir müssen lachen. Er klettert wieder ans Ufer und schüttelt sich erstmal und dann sieht es so aus als ob er grinsen würde…  Zum Glück scheint die Sonne, so dass die Dusche nicht so schlimm ist. Beim zweiten Versuch klappt es besser und der Hund sitzt aufrecht in der Mitte. Ich sitze ziemlich hoch auf dem wasserdichten Sack mit meiner Isomatte und dem Schlafsack. Hinter mir ragen Torges Schlafsack und Isomatte, meine Wechselklamotten und das Zelt etwas in die Höhe, so dass ich was zum Anlehen habe. Etwas schaukelig das ganze, aber ich kann wenigstens etwas sehen. Die mittlere Rückenlehne bauen wir später aus,  ganz im Bug stehen die Fahrradtaschen mit der Verpflegung und Spikes Futter, an die Torge sich rückwärts sitzend anlehnt und mitten zwischen uns – den meisten Platz beanspruchend – sitzt der Hund. Torges Paddel haben wir dann mehr oder weniger nur zur Dekoration mit, denn er fährt ja nun rückwärts –  aber das passt schon.

5.5.16 Traumhafte Flusslandschaft der Vezére
5.5.16 Traumhafte Flusslandschaft der Vezére

Die Vezére fließt recht schnell, etwa 5-6 km/h und sehr kurvig durch die Gegend und ist einfach herrlich schön. Über uns kreisen die Raubvögel und neben uns gackeren die Enten, was den Hund am ersten Tag noch etwas aufregt. Immer wieder muss er sich aufsetzten und gucken, oft sogar hinstellen und dann beim Wieder-Hinsetzen meist mit dem Po auf den Rand, was unweigerlich zu Wassereinbruch führt. Wir haben also viel Spaß! Nach einer knappen Stunde laufen wir die erste Insel für eine Mittagspause an.

 

3.5.16 Die Vezére vom Roque de Saint Christophe aus gesehen
3.5.16 Die Vezére vom Roque de Saint Christophe aus gesehen. „unsere“ erste Insel liegt direkt hinter der Brücke

Da sind Hund und Kind aber glücklich und nehmen das Eiland in Besitz. Viel Gestrüpp und viele Brennnesseln aber das stört sie weniger als mich! Mühselig kann ich sie nach 2 Std. Pause überzeugen, doch noch ein Stückchen weiter zu fahren und später eine andere Insel zum Übernachten anzulaufen – wir haben noch nicht mal Nachmittag, schätze ich, denn eine Uhr haben wir natürlich nicht dabei. Von hier flußabwärts reiht sich ein Cliff an das nächste und wir sehen bestimmt 5  Höhlen-Wohn-Verteidigungs-Anlagen, meist aus dem Mittelalter.

5.5.16 Höhlen an der Vezére
5.5.16 Höhlen an der Vezére

Da wo die Menschen sich nicht niedergelassen haben, nisten die Vögel an steilen Hängen. Gegen Nachmittag hat sich auch Spike an das Boot fahren gewöhnt oder er ist so erschöpft von der Aufregung, dass er sich hinlegt und schläft. Ich könnte stundenlang so weiterpaddeln aber Torge wird irgendwann ungeduldig, vor allem als die Inseln rar werden. Endlich finden wir doch noch eine, pefekt geeignetzum Anlanden und Zelten. Da habe ich ja nochmal Glück gehabt. Wir schleppen das Gepäck und das Boot hoch auf eine Anhöhe und bauen das Zelt auf.

4.5.16 Zeltlager auf einer einsamen Insel in der Vezére
4.5.16 Zeltlager auf einer einsamen Insel in der Vezére

Ich bin todmüde von der Anstrengung und mache erstmal ein Nickerchen während Torge und Spike über die Insel streifen und Torge anfängt einen Anlegesteg zu bauen. Später essen wir unser Müsli, machen Lagerfeuer und braten uns Bananen für die wir sogar noch Schokolade dabei haben.

4.5.16 Lagerfeuer auf der Flussinsel
4.5.16 Lagerfeuer auf der Flussinsel

Torge ist ganz ausgeglichen und zufrieden, zu seinem Glück fehlt nur ein Freund, der etwas mehr Elan beim Höhlen, Stege, Dämme oder ähnliches bauen zeigen würde, als ausgerechnet Mama. Insgeheim denke ich, dass es auch gut, richtig und wichtig ist, dass er bald wieder unter andere Kinder bzw. Jugendliche kommt. Abends kuscheln wir uns in unsere Schlafsäcke, Torges reicht gerade eben noch bis zu den Schultern, klönen noch kurz und schlafen dann beide schnell ein.

4.5.16 Kurz vor dem Einschlafen....
4.5.16 Kurz vor dem Einschlafen….

Spike – nach den Erfahrungen im Erg Chebbi, als wir zu dritt im Zelt schlafen wollten, draußen angebunden – protestiert noch ein bisschen gegen diese Ungerechtigkeit und legt sich dann auf unsere Schwimmwesten und schläft auch ein. Der nächste Morgen begrüßt uns mit strahlendem Sonnenschein. wir machen das Feuer wieder an, denn außer Müsli gibt es nur noch 2 Bananen, die Torge wieder mit Schokolade füllt und zum Frühstück verspeist.

5.5.16 Gebratene Bananen zum Frühstück - sehr lecker!!
5.5.16 Gebratene Bananen zum Frühstück – sehr lecker!!
5.5.16 So ein Schlauchboot ist auch zum Frühstücken sehr beqem!
5.5.16 So ein Schlauchboot ist auch zum Frühstücken sehr beqem!

Kurz überlegen wir, ganz auf diese Insel zu ziehen oder wenigstens den ganzen Tag hierzubleiben aber dann fällt Torge zum Glück ein, dass das ohne Freund doch langweilig werden würde. So packen wir irgendwann wieder zusammen und laden ein.

5.5.16 Kurz vor dem Start von unserer Insel
5.5.16 Kurz vor dem Start von unserer Insel

Spike steigt diesmal völlig routiniert ein und legt sich auch gleich hin, den Kopf auf meine Füße, die Augen geschlossen. Hat er jemals etwas anderes getan, als Boot zu fahren?

5.5.16 Spike interessiert sich nicht so für die Höhlenanlagen hoch über der Vezére
5.5.16 Spike interessiert sich nicht so für die Höhlenanlagen hoch über der Vezére

Nach etwa einer Stunde weiterer fantastischer Ausblicke, erreichen wir die Brücke von Les Eyzies, wo es mehrere Kanustationen gibt. Bei der dritten haben wir Glück: Ja wir können mitfahren, jetzt sofort und schon nach wenigen Minuten sitzen wir ein einem Bus, unser Boot ist auf dem Anhänger verstaut und wir rasen mit völlig ungewohnter Geschwindigkeit zurück nach Saint Leon. Unterwegs wird noch eine Familie samt Booten abgesetzt, dann fährt uns der nette Kanuguide direkt vor unser blaues Auto und hat unser Boot schneller abgeladen, als Torge den Hund ausladen und festbinden kann. Nun noch unser vieles Gepack und wieder weg ist er. Und ich bin froh, für 10,- €  das Umsetzen mit dem eigenen Auto gespart zu haben. Eine Viertelstunde später sitzen wir mit einer kalten Cola, Schafskäse und dem letzten halben Baguette aus dem kleinen Laden im Ort am Fluss, blicken auf das Wasser und die gegenüber fliegenden Gleitschirme und hängen unseren Gedanken nach.  Schön war es, auch wenn uns das praktische aber aprupte Ende unserer Tour etwas aus dem Konzept gebracht hat. Wenn das richtige Leben wieder in so einem Tempo ablaufen muss, werden wir uns aber sehr umgewöhnen müssen…. Darum verbringen wir den nächsten Tag auch chillig am Campingplatz und machen nur wenige nette Spaziergänge und -fahrten in den kleinen Ort  und am Fluss entlang und fotografieren viel.

7.5.16 Die Kirche von Saint Leon sur Vezére
6.5.16 Die Kirche von Saint Leon sur Vezére
7.5.16 Blick über den Fluss auf das mittelalterliche Städtchen
6.5.16 Blick über den Fluss auf das mittelalterliche Städtchen
6.5.16 Straßenszene in St. Leon sur Vezére
6.5.16 Straßenszene in St. Leon sur Vezére

Samstag lockt uns das Prähistorische Informationszentrum  Le Thot – Espace Cro-Magnon zu einer Radtour. 4 km die Vezére aufwärts sollten ja trotz der vielen Hügel zu schaffen sein. Was nur alle vergessen haben, auf Schildern und dem Prospekt zu vermerken, ist die Tatsache, dass die Zufahrt noch über einen Kilometer weit steil den Berg hinaufführt und außer uns vermutlich noch nie jemand den Versuch unternommen hat, das per Fahrrad zu bewältigen, Torge flucht und schimpft, Spike hechelt und ich bin abwechselnd rot und blass als wir endllich oben ankommen. Wir schauen uns die nett gemachte Ausstellung an. Auch hier werden Kopien von Bildern aus Lascaux gezeigt, mit Schwarzlicht wunderschön ins Bild gesetzt und dazu Szenen aus dem Leben der Cro Magnon Menschen. Dazu gehört ein Tierpark, der einige Nachfahren der prähistorischen Tiere zeigt.

7.5.16 Aug' in Aug' mit Spike, der vor Aufregung richtig zitterlt aber brav sitzen bleibt
7.5.16 Aug‘ in Aug‘ mit Spike, der vor Aufregung richtig zitterlt aber brav sitzen bleibt

So sehen wir Aurochsen, Bisons, Hirsche, Steinböcke und sogar Skudden. also Schafe, wie sie auch zuhause in Hohenfelde in unserem Garten laufen.

7.5.16 Skudden im Wildpark Le Thot
7.5.16 Skudden im Wildpark Le Thot

Am Ende besuchen wir Animation bei der ein Mammutbaby, seine Mutter und ein Wollnashorn mitten unter uns weilen. Sehr cool gemacht! Leider sind die Sequenzen nur kurz und die längeren Erklärungen dazu nur in französischer Sprache, so dass ich nur ein bisschen für Torge übersetzen kann. Die Rückfahrt geht erwartungsgemäß schnell – eben meistens bergab und wir verbringen einen letzten sonnigen Abend hier am Fluss. Morgen geht es weiter nach Montignac und zur Höhle Lascaux II.

Spikes Tagebuch

27.4.2016 Heute habe ich mächtig Ärger bekommen und ich weiß gar nicht, warum...
27.4.2016 Heute habe ich mächtig Ärger bekommen und ich weiß gar nicht, warum??
28.4.2016 Mit Torge durch die Dünen zu rennen, macht sooooo einen Spaß!
28.4.2016 Mit Torge durch die Dünen zu rennen, macht sooooo einen Spaß!
28.4.2016 Also mein Mensch ist manchmal so was von unpraktisch: Erst trägt er so Dinger an den Füßen und wenn sie ihn stören, wer muss sie dann tragen???? Ich natürlich, und dann noch am Halsband! Wie sieht das denn aus?
28.4.2016 Also mein Mensch ist manchmal so was von unpraktisch: Erst trägt er so Dinger an den Füßen und wenn sie ihn stören, wer muss sie dann tragen???? Ich natürlich, und dann noch am Halsband! Wie sieht das denn aus?

Die Atlantikküste bis zur Dune du Pilat

Wir bleiben insgesamt 8 Nächt in Vieux Boucau auf dem Wohnmobilplatz am See.

16. - 24.4.2016 Das Blaue Auto fällt irgendwie schon auf zwischen all den weißen Wohnmobilen
16. – 24.4.2016 Das Blaue Auto fällt irgendwie schon auf zwischen all den weißen Wohnmobilen

Hinter uns fließt ein Salzwasserstrom, der einen anderen Etang mit dem Meer verbindet und vor uns liegt der See.

18. - 24.4.2016 Salzwasserstrom hinter dem Platz und unserem Auto
18. – 24.4.2016 Salzwasserstrom hinter dem Platz und unserem Auto
18. - 24.4.2016 Blick über den Womoplatz zum See
18. – 24.4.2016 Blick über den Womoplatz zum See

 

Wir erkunden die Umgebung zu Fuß und per Rad.

22.4.2016 Gute Radwege führen durch den schönen Wald von Landes
22.4.2016 Gute Radwege führen durch den schönen Wald von Landes
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22.4.2016 Torge ist auch gern mal abeits der Wege unterwegs

Ins Soustons besuchen wir Herrn Mitterand.

22.4.2016 Bronze Denkmal von Herrn Mitterand in Soustaons
22.4.2016 Bronze Denkmal von Herrn Mitterand in Soustaons

Und Spike macht Bekanntschaft mit einer Hündin.

22.4.2016 Spike findet die Bronzefigur eher langweilig
22.4.2016 Spike findet die Bronzefigur eher langweilig

Am Montag brechen wir wieder auf und fahren einige Kilometer weiter, um uns ein Naturreservat anzusehen. Die kleine Ausstellung am Eingang ist nett gemacht – wenn nur mein Französisch etwas besser wäre… Leider gibt es keine Informationen in anderen Sprachen und dann sind noch alle Wanderwege am Strom entlang auch für angeleinte Hunde gesperrt, so dass wir nicht lange bleiben.

25.4.2016 Das Blaue Auto fährt gerade vom Nachtplatz an der Einsatzstelle der La Palue.
25.4.2016 Nachtplatz an der Einsatzstelle der La Palue. Hier laden wir gerade mein Fahrrad wieder auf und stehen darum so schräg am Rand.

Wir suchen uns einen Nachtplatz an der Einsatzstelle des Flüsschens La Palue, wo wir mit Spike herrliche Waldspaziergänge machen und uns den Fluss von mehreren Brücken aus ansehen.

25.4.2016 Einsatzstelle an der La Palue
25.4.2016 Einsatzstelle an der La Palue

Wir beschließen ohne Spike und nur mit den Kajaks anstatt mit dem Schlauchboot zu fahren.  Zunächst versetze ich am nächsten Morgen das Auto 8 km zurück an die Aussatzstelle und fahre mit dem Rad wieder hinauf. Torge hat bei und mit den Booten oben gewartet. Wir setzen ein und paddeln einen kleinen kurvigen Bach mit vielen Baumhindernissen, einigen engen Durchfahrten und mit schönen Schwällen – viel zu wenige aus Torges Sicht!.

25.4.2016 La Palue: " Grün, grün, grün ist alles, was ich sehe..."
25.4.2016 La Palue: “ Grün, grün, grün ist alles, was ich sehe…“

Die Sonne scheint durch das grüne Blätterdach, das unglaublich viele verschiedene Grüns zeigt. Viel Sonnenlicht kommt unten bei uns allerdings nicht an. Absterbende oder tote Bäume sind mit tief herabhängendem  Efeu, mit Brombeeren oder Schlingpflanzen bewachsen, durch die wir uns manchmal, wie durch einen Vorhang schieben.  Ich werde wieder daran erinnert, dass mein Boot nicht dicht ist und muss unterwegs mehrmals ausleeren, was uns die Gelegenheit zu einer Pause und zum Aufwärmen  in der Sonne gibt.  Nach 2 Stunden – genau bevor uns beiden richtig kalt ist – erreichen wir die Aussatzstelle, schleppen die Boote zum 300 m entfernt geparkten Auto und erlösen Spike vom Warten. In die Decken gekuschelt und mit einem heißen Kakao wärmen wir uns wieder auf bevor es an das Aufladen geht. Den Abend verbringen wir mit Burgern und wifi vor einem bekannten Fastfoodrestaurant und stellen uns für die Nacht vor einen großen Supermarkt mit 24/7 Waschcenter, das ich auch früh am nächsten Morgen nutze. Waschmaschine und Trockner, die 18 kg fassen und in weniger als anderthalb Stunden alles waschen und trocknen sind schon praktisch! In Arjuzanx besuchen wir ein weiteres Naturreservat – diesmal darf Spike auch mit uns an einem wunderschönen See spazierengehen. In der dazugehörigen Ausstellung erfahren wir, dass es sich um eine renaturierte Tagebaugrube aus dem Kohlebergbau handelt, die vor 40 Jahren stillgelegt und vor 30 Jahren in ein riesiges Biotop umgewandelt wurde. Anhand von Filmen,  Fotos und Modellen  ist die Entwicklung sehr deutlich und interessant dokumentiert. Zugvögel, wie z.B. Reiher nutzen diesen See als Rastplatz auf ihrer Reise allerdings sind sie in diesem Jahr schon wieder fort. Torge beeindruckt am meisten, dass es hier sogar Schildkröten geben soll. Wir sehen allerdings kein Exemplar sondern nur eine Eidechse.  Wir  fahren weiter zum See von Biscarrosse, wo wir einen edlen Campingplatz anlaufen um endlich mal wieder richtig zu duschen. Es gibt sogar jetzt im April Animation und Torge, der mit seinem Rad auf der Suche nach anderen Kindern über den Platz fährt, kommt etwas irritiert zurück und sagt: „Mama, da sind lauter Kinder, die wackeln zur Musik mit dem Popo!“ Das ist ja nicht so unsere Welt…

Am nächsten Morgen mache ich mit Spike einen langen Spaziergang am wieder wunderschönen See entlang und entdecke wieder einen tollen Womoplatz.  Naja, für das nächste Mal!

Wir fahren weiter in den Ort und verbringen den Nachmittag im Wasserflugzeugmuseum von Biscarrosse, das wirklich sehenswert ist.  An der Rezeption bekommen wir eine Mappe mit Erklärungen in deutscher Sprache ausgehändigt und dann vertiefen wir uns in die vielen Bilder, Dokumente, Modelle, Karten, und anderen Ausstellungsstücke.

27.4.2016 Modell einer gewagten Konstruktion im Wsserflugzeugmuseum Biscarrosse
27.4.2016 Modell einer gewagten Konstruktion im Wsserflugzeugmuseum Biscarrosse
27.4.2016 Im Wasserflugzeugmuseum von Biscarrosse
27.4.2016 Im Wasserflugzeugmuseum von Biscarrosse

Am Ende bewundern wir in der Halle viele echte Flieger.

27.4.2016 Nachbau eines der ersten Wasserflugzeuge
27.4.2016 Nachbau eines der ersten Wasserflugzeuge

Besonders fasziniert mich, dass wir hier wieder auf Antoine de Saint-Exupery treffen, der als französischer Pilot auch hier gearbeitet hat und dessen schönes Geschichte vom kleinen Prinzen wir am Entstehungsort in Tarfaya/Marokko gehört haben.

Unser nächstes Ziel ist die Düne Pilat bei Arcachon. Es ist schon dunkel, als wir dort vorbeifahren und erstmal keinen Übernachtungsplatz finden. Erst mitten in La Teste können wir uns auf einen großen Parkplatz stellen. Und zwar direkt neben eine Baustelle auf der früh am nächsten Morgen große Baumaschinen mit entsprechendem Lärm verladen werden. Na gut – da bin ich wenigsten früh auf…. Auf dem Weg zurück zur Düne hole ich uns frisches Brot und jetzt mit Licht finden wir einen netten Waldparkplatz nur etwa 400 m vom großen und teuren Touristenparkplatz. Torge kommt heute morgen nicht aus den Federn und so mache ich mich nach einem Kaffee mit Spike das erste Mal auf den Weg zur Düne. Ein Pfad – zu Anfang reichlich vermüllt – führt in vielen Kurven durch den schönen Wald.28.4.2016 Waldweg auf dem Weg zur Düne

28.4.2016 Waldweg auf dem Weg zur Düne

Ich höre Gejohle, kann  aber niemanden sehen. Noch eine Kurve und dann stehe ich vor einer Wand aus Sand. Steil ragt die Düne vor mir empor.

28.4.2016 Abgestorbenen und schräg stehende Bäume an der Dune du Pilat
28.4.2016 Abgestorbenen und schräg stehende Bäume an der Dune du Pilat

Abgestorbene Bäume beweisen, dass sie tatsächlich wandern und in zweiter Reihe stehen die Bäume vom Druck des Sandes schon schräg. Man kann die Kraft der Sandmassen förmlich spüren.

Ich erklimme einen Dünenkamm, das Geschrei wird lauter,  und dann noch einen. Jetzt erst kann ich die Urheber des Lärms sehen. Oben auf der höchsten Kuppe, die vom Parkplatz über eine Treppe erreichbar ist, vergnügen sich schon etwa 100 Menschen. Dort zieht es mich nicht hin. Spike und ich halten uns rechts und können auch von hier den herrlichen Ausblick genießen. Zurück am Auto frühstücken wir erstmal richtig und dann machen Torge, Spike und ich die gleiche Tour noch einmal. Inzwischen sind sicher 200-300 Menschen auf der Düne unterwegs. Lehrer versuchen Schulkinder daran zu hindern, unkontrolliert den Hang hinunterzutoben (was Torge an seine eigenen Schulausflüge erinnert) und französische Rentner und Familien führen ihre Mini-Hunde aus. Auch diesmal lockt es uns nicht, weiter hinauf zu steigen und wir halten uns abseits und toben mit Spke im Sand.

28.4.2016 Sandspiele an de rDüne Pilat
28.4.2016 Sandspiele an de rDüne Pilat

Erst abends um acht als wir zum dritten Mal heraufsteigen hat es sich so weit geleert, dass wir auch den höchsten Dünenkamm erklimmen mögen und die ganze Dimension der Düne überblicken. Die Sonne sinkt schon Richtung Meer und das Licht ist sehr schön. Wir genießen die erhabene Stimmung und erinnern uns an „unsere“ ganz einsamen Dünen in Marokko.

28.4.2016 Abendstimmung an der Dune du Pilat
28.4.2016 Abendstimmung an der Dune du Pilat

Wir übernachten noch einmal in La Teste und fahren am nächsten Morgen weiter nach Le Teich am hinteren Ende des Beckens von Arcachon. Hier gibt es einen ornithologischen Park in dem man viele Vögel beobachten kann. Leider wird es schon recht voll und als wir hineingehen, geraten wir zwischen 2 Schulklassen und den dazugehörigen Lärm. Der Rundweg ist sehr schön angelegt und bietet viele versteckte Hütten, von denen aus man die Vögel beobachten kann.  Torge kehrt nach der Hälfte um, weil ihm durch die anderen Besucher die nötige Ruhe zum Beobachten oft fehlt. Ich nehme an einer Abzweigung einen anderen Weg als die meisten und bin über 4 Stunden unterwegs und ganz begeistert. Hier ein paar Eindrücke:

29.4.2016 Storchennester in Le Teich
29.4.2016 Storchennester in Le Teich
29.4.2016 Ein Graureiher im Vogelpark Le Teich
29.4.2016 Ein Graureiher im Vogelpark Le Teich
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29.4.2016 Wasserlandschaft im Vogelpark Le Teich
29.4.2016 Ein Specht füttert seine Jungen im Vogelpark Le Teich
29.4.2016 Ein Specht füttert seine Jungen im Vogelpark Le Teich
29.4.2016 Möwenkolonie im Vogelpark Le Teich
29.4.2016 Möwenkolonie im Vogelpark Le Teich

Und auf dem Rückweg eine Begegnung der besonderen Art….

29.4.2016 Diese Dame mit ihren beiden Jungen futterte sich durch das Gras am Wegesrand und ließ sich von mir gar nicht stören
29.4.2016 Diese Dame mit ihren beiden Jungen futterte sich durch das Gras am Wegesrand und ließ sich von mir gar nicht stören

Direkt vor dem Vogelpark gibt es einen kostenlosen Stellplatz mit WC, Wasser und Entsorgung am Yachthafen und so bleiben wir über Nacht hier stehen.

Der heutige Morgen empfängt uns mit Sturm und Regen – eine prima Gelegenheit, den blog zu aktualisieren!

Nachher wollen wir weiter Richtung der Höhlen von Lauscaux II, wo es prähistorische Felsmalereinen zu bestaunen gibt.

 

Zurück in Frankreich

Nach einer sehr unruhigen Nacht auf einer Tankstelle am Kreisel direkt vor dem Flughafen von Lissabon verlässt uns unser Besuch in aller Frühe. Trotz des Verkehrslärms bleiben wir liegen und versuchen noch ein bisschen zu schlafen. Später brechen wir auf und folgen dem Fluss Tejo flussaufwärts. Zunächst sind wir enttäuscht, denn wir durchqueren ein Industrie- und Gewerbegebiet nach dem anderen. Später wird es dann aber schöner und rechts und links fahren wir an großen Feldern und riesigen Bewässerungsanlagen vorbei. Ab und an sehen wir kleine Kiefernwälder und in einem solchen machen wir eine Mittagspause und einen Mittagsschlaf. Nachmittags geht es weiter und wir finden einen netten Übernachtungsplatz in genau so einem Wäldchen. Wie wir beim Spazierengehen feststellen müssen, wird der Wald leider als große, wilde Müllkippe benutzt. Dennoch schlafen wir bestens, denn es ist herrlich ruhig hier. Der nächste Morgen beginnt zwar sonnig aber dann zieht schnell Regen auf. Nur einige Kilometer weiter stellen wir uns in Alpiarca auf einen Parkplatz am See und neben einem Café, das uns mit Internet versorgt.

9.4.2016 Stausee von Alpiarca
9.4.2016 Stausee von Alpiarca

Am Nachmittag und am nächsten Tag können wir bei Sonnenschein einmal um den See herum und durch ein nettes, kleines Naherholungsgebiet wandern.

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9.4.2016 Fontaine auf dem Stausee von Alpiarca

Dann geht es weiter, die Landschaft wird hügelig und zum Weinanbaugebiet. Wir folgen einem Hinweisschild und gucken die kleine Burg und das mittelalterliche Städtchen Amieiro do Tejo an, die uns beide sehr begeistern.

10.4.2016 Vor der Burg von Amieira do Tejo
10.4.2016 Vor der Burg von Amieira do Tejo
10.4.16 Hauptturm der Burg von Amieira
10.4.16 Hauptturm der Burg von Amieira
10.4.16 Wehrgang
10.4.16 Wehrgang
10.4.2016 Kanonenfutter
10.4.2016 Kanonenfutter
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10.4.2016 Blick ins Städtchen
10.4.2016 Gsse von Amieira
10.4.2016 Gsse von Amieira

Dort bekommen wir auch einige Informationen über die Gegend, u.a. über Gänsegeier, die man am Portas de Ródao beobachten können soll. Wir finden traumhafte Aussichten auf den Tejo, …

10.4.2016 ... eine (für mich) beängstigend schmale Brücke über den Tejo...
10.4.2016 … eine (für mich) beängstigend schmale Brücke über den Tejo…

… und nach viel Kurverei einen Traumplatz hoch oben am Tejo, der hier durch eine 45 m schmale Engstelle zwischen hohen Felsen fließt.

10.4.2016 Tejo Durchbruch
10.4.2016 Tejo Durchbruch

Vor dem nächsten Regenguss schaffen wir noch einen Spaziergang und verbringen hier wieder eine herrlich ruhige Nacht.

10.4.2016 Einsamer Nachtplatz am Portas de Ródao
10.4.2016 Einsamer Nachtplatz am Portas de Ródao

Am nächsten Morgen treffen wir auf der Aussichtsplattform eine deutsche Ornithologin und ihren Begleiter, die mit richtigen Teleskopen ausgestattet sind, so dass wir – dank ihnen – nicht nur die über uns kreisenden Geier sondern auch die am gegenüber liegenden Felsen sitzenden Vögel sehr deutlich sehen können. Leider beendet ein kräftiger Regenguss das Vergnügen.

11.4.2016 Aussichtsplaform mit den Ornithologen und Torge, oben kreisen die Gänsegeier
11.4.2016 Aussichtsplaform mit den Ornithologen und Torge, oben kreisen die Gänsegeier

Wir sind beide sehr beeindruckt und googeln noch am Abend weitere Infos über diese riesigen Vögel, die bis zu 2,70 m Spannweite haben und hier in großer Zahl vorkommen.

Wir verlassen Portugal auf guten Straßen Richtung Salamanca und versuchen vergeblich am etwas nördlich gelegenen Stausee einen Nachtplatz zu finden. Die Gegend ist wunderschön, jedoch überall bis dicht an die Straße eingezäunt. Schließlich finden wir bei Salamanca selbst einen Platz auf einer Raststätte. In der Nacht fängt es an zu regnen und hört den ganzen nächsten Tag nicht wieder auf. Wir vertrödeln den Tag im Auto und stecken nur zu gelegentlichen Spaziergängen mit Spike die Nase heraus. Früh geht es am Mittwoch weiter. Torge schläft noch als ich vom Platz rolle. Im Internet hatte ich ein sehenswertes Römermuseum in etwa 100 km Entfernung gefunden und mir den Ort aufgeschrieben. Jetzt muss ich leider feststellen, dass weder meine Karte (na gut, die ist etwa 26 Jahre alt) noch das Navi diesen Ort kennen. Beim Tanken frage ich nach und der nette Tankwart googelt das nochmal für mich und macht mir ein Kreuz in die Karte. Es geht über kleine Straßen und beim Ort Coca entdecken wir eine wunderschöne Burg- oder Schlossanlage und einen noch schöneren, einsamen Campingplatz auf dem wir die einzigen Gäste sind. Dort bleiben wir für 2 Nächte und machen tolle Spaziergänge und Radtouren durch den Wald und zum Örtchen mit dem Schloss.

12.4.2016 Blick auf das Schloss von Coca
12.4.2016 Blick auf das Schloss von Coca

Wir besuchen auch die Vila Romana de Almerena-Puras., das Römermuseum. Neben den nahezu kompletten Grundmauern einer römischen Villa mit vielen erhaltenen Mosaiken, die man hier ausgegraben hat, gibt es ein spannendes Museum über das Leben auf dem Land zur Zeit der Römer sowie eine nachgebaute und eingerichtete römische Villa. Selbst der Spielplatz, den wir als einzige Gäste aufsuchen, ist im Thema.

13.4.2016 Römischer Streitwagen auf dem großen, leeren Spielplatz bei der Vila Romana de
13.4.2016 Römischer Streitwagen auf dem großen, leeren Spielplatz bei der Vila Romana de

Schade ist nur, dass es zwar einen Audioguide auf englisch aber sonst nur spanische Beschriftungen und Erklärungen gibt. Auch die Führerin, die uns mit in die eingerichtete Villa nimmt, spricht nur spanisch. Einige Tage später baut Torge die römische Villa aus einem Bastelbuch-Bausatz, an deren komplizierter Bauanleitung ich fast verzweifele wohingegen er ein Teil nach dem anderen richtig zuordnet und fachgerecht einsetzt.

17.4.2016 Torge beim Bau der Römervilla
17.4.2016 Torge beim Bau der Römervilla
27..4.2016 Römervilla
27..4.2016 Römervilla
27.4.2016 Römervilla ohne Dach
27.4.2016 Römervilla ohne Dach

Im Begleitheft studieren wir die Dimensionen des römischen Reiches und stellen fest, dass das im Westen unserer Reiseroute entspricht. Und die waren nicht mit einem blauen Auto sondern überwiegend zu Fuß unterwegs!

Wir verlassen Coca, nehmen die gute ausgebaute und mautfreie Schnellstraße und fahren über Burgos, Palencia und Vitoria gen französische Grenze. Unterwegs übernachten wir noch einmal und landen am Samstag auf einem Wohnmobilplatz in Vieux Boucau, einem netten kleinen Touristenort mit einem Etang (= Salzwassersee) in der Mitte, fast direkt an der Atlantikküste. Nach 2 Nächten wechseln wir auf einen anderen Wohnmobilplatz im gleichen Ort und direkt am See und hier bleiben wir einige Tage und genießen es, mal irgendwo angekommen zu sein. Wir nutzen die vielen Spazier- und Radwege für Touren mit Spike, putzen ein wenig das Auto, bringen unsere viele Wäsche in ein Waschcenter und blasen endlich mal das Schlauchboot auf und machen mit Spike einen Ausflug auf die Insel mitten im See.

20.4.2016 "Was das wohl soll?" Noch beäugt Spike die Vorbereitungen zumPaddeln etwas kritisch
20.4.2016 „Was das wohl soll?“ Noch beäugt Spike die Vorbereitungen zumPaddeln etwas kritisch

Das Wetter ist auch hier „aprilmäßig“ wechselhaft aber wenn die Sonne scheint, wird es schon richtig heiß. Und der Regen hört meist nach wenigen Minuten wieder auf.

Irgendwie ist die Endlichkeit unserer Reise in unser Bewusstsein gerutscht und wir machen uns Gedanken über unsere weitere Tour. Beide brauchen wir ein bisschen Ruhe und nicht soviel Fahrerei und wir begraben den Plan, die OH Truppe in Österreich zu treffen, denn das würde bedeuten, dass wir die Alpen einmal halb umrunden müssen. Das passt auch besser zu unserem finanziellen Budget…

Unser nächstes Ziel ist die Düne Pilat bei Arcachon aber wir wissen noch nicht, wann wir aufbrechen werden.